Mit dem Fahrrad um die Welt: Deutschland

Nach 3,5 Tagen anstrengenden Gegenwinds entlang der Elbe/Havel erreicht Jan Hohen Neuendorf.

Am Sonntag starten wir pünktlich um 10 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und recht frischen Temperaturen zu unserer Reise.
Nach etlichen Monaten der Vorbereitung verlassen wir Hohen Neuendorf über Potsdam Richtung Leipzig. Erstaunlicherweise
erreichen wir am ersten Tag nach 85 km bereits Treuenbrietzen. Dem Tipp eines Ortsansässigen folgend kommen wir für 10 € pro Person in der Pension einer älteren Dame mit kroatischen Wurzeln unter.

Nach zwei Tagen guten Wetters erreichen wir bei kontinuierlichem Gegenwind Leipzig.
Die Übernachtungen reichen von einer einfachen unbeheizten Garage bis zu einem warmen, dafür aber sehr kleinen, ausrangierten Musikzimmer.
Gestern schwenkt das Wetter dann um. Wir fahren durch starke Regenschauer weiter Richtung Chemnitz, da wir uns erhoffen auf tschechischer Seite kostengünstiger reisen zu können und die steilen Anstiege der Alpen zu umgehen. Immer an unserer Seite das Filmteam und jede Menge dicht auffahrender Schwerlasttransporte auf der Bundesstraße B 95. Auf Grund des schlechten Wetters entscheiden wir uns spontan noch einen Tag länger in Chemnitz zu bleiben und Nahe der Burg Rabenstein in einem Bungalow zu übernachten.

An unserem letzen Tag in Deutschland haben wir dann noch mal ein besonderes Erlebnis. Beim obligatorischen Mittagseinkauf werden wir von einem Neudorfer in die Pension seiner Mutter eingeladen. Hier geniessen wir puren Luxus; nicht nur das wir ein trocknen Abstellplatz für unsere Bikes haben, auch ein persönlicher Waschservice für unsere Radkleidung und eine voll eingerichtete Wohnung wird uns kostenlos zur Verfügung gestellt.

Wir merken, dass man mit etwas Verhandlungsgeschick und Mitleid auch in Deutschland relativ günstig unterkommen kann. Als schlechte Ratgeber zeigen sich das Internet und Jugendherbergen. Während man im Internet fast ausschließlich Pensionen und Hotels für 30 € und mehr findet, schrecken uns die Jugendherbergen mit überhöhten Preisen und fehlendem Herbergsausweis etwas ab.

Unser Reiseziel Australien ruft allseits großes Interesse hervor. Besonders in kleineren Orten sind wir schon jetzt berühmt. Bei kleinen Mittagspausen wird einem durchaus etwas Proviant zugesteckt.

Wir machen uns nun auf den Weg Richtung tschechischer Grenze und hoffen morgen nach einigen knackigen Anstiegen "Good Bye Germany" sagen zu können.